Sammlung
Auf dieser Unterseite stelle ich Teile meiner persönlichen Sammlung,
größtenteils Zubehör, mit Bezug zu den
Ortgies - Pistolen
vor.
Holster
Sucht man im Internet nach Holstern für die Walther PP und PPK, wird man mit einer Informationswelle regelrecht überflutet.
Bei Holstern für die Ortgies sieht dies jedoch anders aus.
Da die Ortgiespistolen nie offiziell als Ordonnanzwaffen eingeführt wurden und nur wenige Behörden diese führten, gab es natürlich nicht gerade viele Sattler und Lederfabriken die Holster speziell für Ortgiespistolen fertigten. Auf keinem der hier gezeigten Holster konnte ich einen Hersteller finden.
Mir ist bisher lediglich die Firma Akah bekannt, die eine Holstergröße für diese Pistole herstellte und verkaufte.
In der Regel wurden für die Pistolen Einheitsholster oder welche für die FN Browning Modell 1910 genutzt.
Diese Anuschat-Tasche hat die genauen Maße um eine Ortgies Pistole sicher zu führen. Die Pistole sitzt in ihr fest, lässt sich aber trotzdem sehr leicht entnehmen.
Diese Pistolentasche hat auf der Rückseite eine Gürtelschlaufe und ist mit lila Filz ausgelegt. Das Leder ist recht dick und die Form genau auf die Ortgies im Kaliber 6,35 mm Browning abgestimmt.
Oftmals ist eine genaue Zuordnung nur durch Abdrücke, die die Pistole im Laufe der Zeit im Holster hinterlassen hat, über ein Reservemagazin, welches noch im Magazinfach war oder auch über eine Inventarnummer möglich.
Manchmal hat man auch das Glück und es befindet sich eine Stempelung im Inneren.
Auch wenn diese, wie bei dem hier gezeigtem Stück, kaum noch wahrnehmbar (und noch schlechter fotografierfähig) ist.
Das Holster ist zudem an sich etwas zu groß für eine Ortgies und wurde vermutlich nur behelfsmäßig verwendet.
Eine weitere, gestempelte Tasche für die Pistole im kleinerem Kaliber.
Trotz starker Gebrauchsspuren ist der Stempel noch gut lesbar. Ebenfalls haben sich die Umrisse durch die Zeit gut in das dünne, weiche Leder eingearbeitet.
Bedienungsanleitungen
Während man die Ortgies-Pistolen relativ oft zum Kauf angeboten bekommt, sind Zubehör wie z.B. Verpackungen und Beschreibungen sehr selten zu finden. Sie sind so selten zu finden, das eine Pistole mit Zubehör den doppelten, fast dreifachen Preis erzielt.
Dieses Phänomen kennen glaube ich aber alle Sammler in allen möglichen Sammelgebieten.
Die Kartonverpackungen der Pistolen aus der Produktion von Heinrich Ortgies waren grüngräulich und recht schlicht gehalten. Auf dem Deckel war das typische Monogramm H.O. aufgedruckt. Die Beschreibungen dagegen waren rot und ebenfalls mit dem Logo Ortgies versehen.
Sie haben die Maße 12 x 8 cm und die 16 Seiten sind durchnummeriert. Direkt auf der ersten Seite ist eine Abbildung einer Ortgies Pistole mit der zweiten Form der Firmierung. Theoretisch müsste es also eine noch ältere Variante geben, jedoch ist mir diese bisher nicht bekannt.
Alle hier vorgestellten Ortgies Handbücher sind Ähnlich aufgebaut.
Am Anfang finden sich die Kaliberangaben mit Patenthinweis. Interessant ist hier wiederum, dass Heinrich Ortgies bei seiner Bedienungsanleitung alle drei Kaliber angibt, er jedoch ausschließlich Pistolen im Kaliber 7,65 mm Br. produzierte. Danach folgt eine Auflistung der Hauptvorzüge der Pistole sowie Querschnittzeichnungen dieser. Als Nächstes kommt das Zerlegen und Zusammensetzen der Ortgies Pistole. Dieses Kapitel wird nochmal in die jeweiligen Einzelkomponenten der Waffe unterteilt. Direkt danach wird die Handhabung der Pistole behandelt. Auf der darauf folgenden Doppelseite findet man eine Teileliste und daneben eine Art Explosionszeichnung. Die einzelnen Teile sind durchnummeriert und gekennzeichnet. Zu guter Letzt folgt eine Seite mit dem Titel "Instandhaltung der Pistole", auf der der Umgang, bzw. die regelmäßige Reinigung nach dem Führen oder Schießen empfohlen wird. Bei den späteren Handbüchern sind diese letzten beiden Kapitel in umgedrehter Reihenfolge angeordnet und zusätzlich findet man auf den letzten Seiten noch Tabellen mit Maßangaben der einzelnen Bauteile. Diese Tabellen fehlen wiederum bei den Älteren, dafür
sind bei diesen auf den letzten beiden Seiten ein Extra Kapitel enthalten, in dem Auszüge aus dem Gutachten der "Deutschen Versuchsanstalt für Handfeuerwaffen" über die Ortgies-Pistole zitiert werden.
Die Deutsche Werke AG nutzte diese erste Art der Verpackungen mit samt Bedienungsanleitungen, vermutlich Restbestände, noch eine Zeit lang und beklebte die Vorderseiten der Anleitungen zusätzlich mit ihrem Namen.
Bei dieser Bedienungsanleitung müsste es sich meiner Meinung nach um die erste Offizielle für die Ortgies Pistolen der Deutsche Werke AG handeln. Diese wurden, wie der Verkaufskarton selbst, in einem wellenartig, graumelierten Ton gehalten. Die Seiten sind aus bestrichenem Papier und sehr wertig.
Man nutzte weiterhin den Markennamen Ortgies auf dem Deckblatt, während auf der Rückseite die Werksangabe "Deutsche Werke Aktiengesellschaft Werk Erfurt" steht.
Auf der ersten Seite sind ebenfalls wieder alle drei Kaliber angegeben. Gut zu erkennen ist auch die Firmierung auf dem Verschluss der Zeichnung "Fig. B". Bei dieser handelt es sich um die vierte Form. Auffällig ist dagegen die Abweichung der Messing-Medaillons. Hier weicht das Logo der DW.AG zu dem katzenartigem Fabelwesen der produzierten Waffen deutlich ab.
Die Maße der Bedienungsanleitung ist ebenfalls 12 x 8 cm, jedoch sind die Seiten nicht mehr nummeriert und auch die Anzahl hat sich auf 24 Seiten erhöht. Auf den letzten Seiten kann man wieder zitierte Gutachten lesen, die die positiven Aspekte der Waffe hervorheben. Neben der bereits bestehenden der "Deutschen Versuchsanstalt für Handfeuerwaffen", wurde diese um eine Zusätzliche der "Waffentechnischen Versuchsanstalt Neumannswalde" erweitert.
Vermutlich kam mit der nächsten Adressänderung des Verschlußes ebenfalls eine neue Beschreibung auf dem Markt. Diese unterscheidet sich optisch kaum von der Vorherigen, lediglich die Adressierung auf der Rückseite wurde durch ein einfaches "Ortgies", wie es auch auf der Vorderseite zu finden ist, ersetzt. Die Seitenanzahl wurde auf 20 reduziert und auf der ersten Seite fiel das Kaliber 9 mm weg. Ebenfalls auffällig ist, daß diese Seite perforiert ist. Welchen Grund dies hatte, erschließt sich mir nicht wirklich. Bei den abgebildeten Zeichnungen sieht man hier nur noch den Hinweis "Ortgies Patent" auf dem Verschluß und das bekannte "D" auf den Griffschalen. Wie Eingangs schon erwähnt, ändert sich ab dieser Beschreibung die Reihenfolge. Die Teileliste kommt jetzt nach dem Kapitel der Instandhaltung und die Referenzen fallen weg. Dafür ist nun auf der letzten Seite eine Tabelle enthalten, die die Kaliber 7,65 und 6,35 mm Browning direkt vergleicht.
Die hier dargestellte chronologische Reihenfolge basiert nur auf Vermutungen von mir. Da man recht selten Pistolen samt Verpackungen mit zugehörigen Handbüchern findet (und selbst dann die Möglichkeit besteht, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt ausgetauscht oder ersetzt wurden), kann ich meine Theorie leider nicht beweisen. Ich gehe aber stark davon aus, dass es sich bei der nachfolgenden Beschreibung um die letzte Ausgegebene handelt. Zu dieser Vermutung komme ich, da auf der letzten Seite alle Preise die mit Ortgies-Pistolen gewonnen wurden, aufgelistet sind. Da es sich um den "Stand 1922" handelt, kann diese erst 1923, also kurz vor dem Ende der Produktion herausgegeben wurden sein.
Die Seitenanzahl wurde wieder auf 24 erhöht. Dies erklärt sich dadurch, dass die bisherige erste Seite unterteilt wurde. Auf der perforierten Seite kann man in sehr einfacher Schrift, groß den Deutsche Werke Schriftzug lesen. Der eigentliche Markenname mit zugehörigen Kaliberangaben wurde auf die zweite Seite verlegt. Und auch die einzelnen Kaliber bekamen auf den vorletzten Seiten je ihre eigene Maß-Tabelle, die sich pro Tabelle über eine ganze Seite erstreckt.
Spätere Ortgies Handbücher sind mir auch in englischer Sprache, vermutlich für den Export, bekannt. Jedoch konnte ich von diesen noch keins erwerben.
Falls Sie weitere Varianten kennen sollten, oder vielleicht sogar besitzen, würde ich mich sehr darüber freuen, wenn sie mich kontaktieren würden.