Sammlung
Auf dieser Unterseite stelle ich Teile meiner persönlichen Sammlung,
größtenteils Dokumente mit Bezug zu der
Königlich Preussischen Gewehrfabrik Erfurt
vor.
Lohn - Bescheinigung
Bei der Bescheinigung handelt es sich um ein aufgesetztes Schreiben für einen Werkzeugschlosser, an dem schon etwas der Zahn der Zeit genagt hat. Nichtsdestotrotz ist es ein schönes Belegstück aus der Zeit der Kriegswaffenproduktion während des Ersten Weltkrieges.
(Namen wurden zensiert)
Kleingeld Ersatzmarken
Durch den hohen Materialverbrauch an der Front im Erstem Weltkrieg mangelte es bald an Edelmetallen, die für die Rüstungsindustrie unerlässlich waren. Zusätzlich kam mit der einsetzenden Inflation, die Entwertung der Münzen, so das ihr Materialwert um einiges höher war als ihr Nominalwert.
Deshalb legten damals viele Menschen ihr Kleingeld lieber zur Seite als es auszugeben.
Da dadurch jedoch kaum noch Hartgeld im Umlauf war, mussten Städte und Gemeinden dem Abhilfe schaffen und brachten sogenanntes "Notgeld" heraus. Viele Großbetriebe folgten diesem Beispiel, unter anderem auch die Königlich Preußische Gewehrfabrik.
Postkarten
Heutzutage ist es kaum vorstellbar das eine Stadt mit einem staatlichen Großkonzern auf ihren Ansichtskarten wirbt.
In den 1890'ern war dies aber völlig normal. Hier einmal ein paar typische Postkarten aus dieser Zeit.
Mir sind noch zwei weitere Postkartenvarianten des Ch. Niedling Verlages mit der Gewehrfabrik als Motiv bekannt. Aufgrund der Seltenheit befinden sich diese jedoch noch nicht in meiner Sammlung. Eine von ihnen müsste aus dem Zeitraum um 1900 stammen, die Andere hat auf der Vorderseite eine Jahresangabe von 1906. Es fällt auf das alle Karten die gleiche Ansicht des Geländes verwenden.
Verlag Ch. Niedling Erfurt, Druck v Louis Glaser Leipzig, gelaufen, gestempelt am 15.1.98 Erfurt
(Namen wurden zensiert)
Ottmar Zieher München, gelaufen, gestempelt am 26.9.98 Erfurt
(Namen wurden zensiert)
Die gleiche Karte besitze ich in einer weiteren Version. Diese hat die selben Motive, ist jedoch schwarz weiß gehalten. gelaufen und gestempelt am 28.4.96 Erfurt.
Ch. Niedling Kunstverlag Erfurt 1899, gelaufen ohne Briefmarke, gestempelt am 20.7.99 Erfurt
(Namen wurden zensiert)
Ungelaufen, es sind keine Verlags,- oder Druckereiangaben ersichtlich. Da die Adressseite zweiteilig ist, dürfte diese Karte nach 1905 gedruckt worden sein.
Verlag Ch. Niedling Erfurt, gelaufen, gestempelt am 15.4.12 Erfurt
Die gleiche Postkarte besitze ich noch ein weiteres mal, jedoch in einem etwas schlechterem Zustand mit bestoßenen Ecken. gelaufen, gestempelt am 22.2.14 Erfurt
Postkarte - Heeressache!
Eine weitere Postkarte, jedoch im Gegensatz zu den oben gezeigten keine Ansichtskarte. Diese wurde aus dienstlichen Gründen, zum Ende des Ersten Weltkrieges an die Firma Gebr. Hartkopf gesendet.
Wie schon die Lohnbescheinigung, ein interessantes Dokument. Vorallem die interne Aktenzeichenvergabe und Stempel.
Fotos
Die nachfolgenden Fotos zeigen Gebäudeansichten der königlich preußischen Gewehrfabrik Erfurt. Der Großteil ist kartoniert und keines besitzt Jahres,- Verlags,- oder Fotografenangaben.
Diese Karte gehört zu einer Serie die Sehenswürdigkeiten der Stadt Erfurt zeigen. Zu sehen ist das Hauptgebäude der Gewehrfabrik.
Das Foto ist 14,3 cm lang und 9,8 cm hoch und wurde auf die Pappe mit den Maßen 16,8 cm x 11,3 cm geklebt. Auf der Rückseite ist mit Bleistift das Atelier Koppmann sowie Erfurt und die Jahreszahl 1873 vermerkt.
Ein weiteres Foto des Hauptgebäudes.
Jedoch wurde dieses aus einem anderen Winkel und zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommen. Es stammt vermutlich ebenfalls aus einer Serie zu den Sehenswürdigkeiten Erfurts. Das Foto ist anscheinend beschnitten, 6,4 cm hoch und 8,5 cm lang. Die Pappe auf der das Foto klebt ist ca. 10 cm lang.
Ich habe eine ähnliche Karte, vermutlich aus der gleichen Serie, gefunden. Diese hat die Maße 11 mal 16,5 cm. Die Ecken sind abgerundet und auf der linken Seite steht unterhalb der Ortsbeschreibung, in kleinerer Druckschrift "Photographie und Verlag von Surphus Williams, Berlin 1886"
Dieses Foto ist etwas jünger als die anderen. Es wurde auf Fotopapier entwickelt und zeigt ebenfalls das Hauptgebäude. Auf der Rückseite steht mit blauer Tinte geschrieben:
ehem. Gewehrfabrik
jetzt: Optima.
Diese Gesamtansicht zeigt das komplette Fabrikgelände um circa 1865.
Die Pappe ist ca 11 cm lang, das Foto selbst 6,9 cm lang und an der höhsten Stelle 6 cm hoch.
Gruppenfoto
Bei dem hier gezeigten Foto handelt es sich um eine Gruppenaufnahme eines Kurses zur Gewehrfabrik. Das Bild entstand im
Sommer 1913.
Und zeigt den Oberbüchsenmeister der Gewehrfabrik Erfurt in der Mitte des Bildes, umgeben von mehreren Offizieren.
Erinnerungsfoto
Ein weiteres Gruppenfoto, direkt vor der Schießanlage der Gewehrfabrik. Darauf sind vier Männer zu sehen die "zur Erinnerung an unser Komando 1906/07" ihr Glas erheben.
Munition
Diese beiden Patronen im Kaliber 11 x 60 mm R wurden im Jahr 1887 in der königlichen Munitionsfabrik Erfurt für das Infanteriegewehr 71/84 gefertigt.
Beide haben ein in Papier gewickeltes 84er Flachkopfgeschoß, welches wegen der Ladung im Röhrenmagazin notwendig war um das Zündhütchen der jeweils folgenden Patrone vor Entzündung zu schützen.
Bodenstempel:
" E 1 87 *" bedeutet: ERFURT , Januar 1887
" E 2 87 *" bedeutet: ERFURT , Februar 1887
* Bei der hier gezeigten Munition handelt es sich um delaborierte Dekostücke.
Diese sind frei von jeglichen Sprengstoffen.
Quellen:
• Geldnot und Notgeld in Thüringen
Ingrid Bubeck, Sutton Verlag, 2007
• wikipedia 11 × 60 mm R