Das vergessene Kapitel
Wenn man an Handfeuerwaffen aus Thüringen denkt, fällt einem sofort die Stadt Suhl mit ihrer jahrhunderte langen Traditon für Jagdgewehre oder die Stadt Zella - Mehlis, die der Gründungsort der weltweit bekannten Firma Carl Walther GmbH war, ein.
Kaum jemand denkt dabei an die Landeshauptstadt Erfurt. Und auch kaum ein Erfurter kennt die ehemaligen Werke für Militär,- und Sportwaffen.
Dabei war damals z.B. die Königlich Preußische Gewehrfabrik der größte Arbeitgeber der Stadt und ein wichtiger Meilenstein für die Industriealisierung der Gegend.
Und auch die MP 40, die durch die Alliierten den Beinamen "Schmeisser" bekam und zur Grundausstattung der deutschen Truppen im zweitem Weltkrieg zählte, wurde in Erfurt entwickelt und teilweise auch produziert.
Die Geschichte aller Waffenfabriken Erfurts ist unmittelbar miteinander verbunden und zeigt wie ein roter Faden, den Wechsel von einem großen Industriezweig Erfurts, zu einem Anderem auf.
In einer Stadt, in der durch einen Amoklauf 16 Menschen auf tragische Weise ihr Leben lassen mussten, redet man verständlicherweise nicht gerne über Waffen.
Ich möchte auch deutlich betonen, dass die in Erfurt produzierten Waffen mit Krieg und Zwangsarbeit in Verbindung stehen und in der ganzen Welt viel Schmerz und Leid hinterließen. Trotzdem versuche ich Handfeuerwaffen weder zu verteufeln, noch zu glorifizieren. Ich sehe sie, ähnlich wie Fahrzeuge, Häuser oder Dokumente als Zeitzeugnisse einer Epoche
und möchte mit dieser Seite ausschließlich geschichtliche Aufklärung betreiben!
Falls Sie Fragen oder Anregungen haben können Sie mich gerne jederzeit kontaktieren.
- Erfurter Dom - Bildquelle: pixabay.com/Klausdie -
Als Heimatsammler verfolge ich den Grundsatz der 4 Säulen der Museologie.
"Sammeln, Bewahren, Dokumentieren und Forschen"
Diese Seite soll Interessierten einen ersten Einblick in die Geschichte der ehemaligen Erfurter Waffenproduzenten geben.
Jedoch wird meiner Meinung nach eine Webseite selten einem guten Fachbuch gerecht, weswegen ich hier zwei Bücher empfehlen möchte.
(Für diese Art der Werbung werde ich nicht bezahlt!
Die Links führen direkt zu den Verlagsseiten, nicht zu Amazon oder ähnlichen Anbietern.)
Königlich Preußische Gewehrfabrik Erfurt
von Werner Limbrecht
Verlag Rockstuhl, 2. überarbeitete Auflage 2017
kostet 12,95
ein geschichtlicher Abriß der jeden Cent wert ist
Die Erzeugnisse der Erfurter Maschinenfabrik
von Holger Schlemeier
dwj Verlags - GmbH
kostet 159,00
es gibt kein vergleichbares Werk, welches die komplette Produktpalette so behandelt wie dieses Buch
Aktuelles:
Neu auf der Seite:
Achtung Fälschung!
Auf der bekanntesten deutschen Auktionsplattform für Waffen aller Art wurde vor Kurzem ein Seitengewehr 84/98 der Gewehrfabrik Erfuft angeboten, welches nicht wirklich stimmig ist. Mehrere Tatsachen sprechen für ein nachgestempeltes Eigentumstück.
Aus diesem Grund habe ich ein kurzes Kapitel über Fälschungen in Blankwaffen hinzugefügt. Dieses wird in naher Zukunft noch mit Fotos und Erklärungen erweitert.
Desweiteren werde ich eine kurze Stempelkunde zum leichteren Verständnis der Bilder hinzufügen. Beide Themen werden dann jeweils auch nochmal als Monatsbeiträge auf der Startseite zu finden sein.
Vielen Dank an:
• vielen Dank an Herrn Augsdörfer für das Bild und den Text der Mauser Patrone 71/84
• Vielen Dank an Herrn Dietz von DiWaTec für die schnelle Beantwortung meiner Frage.
• Bilder einer Erma ep .25 als Nachbau der Ortgies Pistole 6,35 mm
Vielen Dank an Herrn Zeiselmeier von Sport - Jagdwaffen Zeiselmeier für das Bereitstellen der Fotos
• vielen Dank an Dr.- Ing. Stefan Klein, sowohl für die Inspiration als auch für das schnelle und freundliche beantworten meiner Anfrage. Wer sich für schöne Taschenpistolen interessiert, dem empfehle ich seine Webseite Taschenpistolen.de
• und ebenfalls vielen Dank an Peter. Für das mitteilen der Seriennummern deiner Ortgies Pistolen, für den tollen Buchtip und den höchst interessanten Stempel auf dem Griffstück deiner Ortgies.
Zu sehen ist die Bestempelung für die Reichsbahn - Direktion Magdeburg.
Das kleine "g" ist ein wenig eigenwillig und abseits der üblichen Stempelvorschriften und so, meiner Meinung nach, besonders schön anzusehen.
Beitrag des Monats Mai:
In diesem Monat möchte ich eine wirklich schöne Ortgies Pistole vorstellen.
Diese weist gleich mehrere Besonderheiten auf.
Zuerst einmal hat sie die erste Form der Verschlussbeschriftung, sowie eine sehr niedrige Seriennummer im 2000er Bereich. Das ist wirklich niedrig, wenn man bedenkt das von diesen Pistolen innerhalb von knapp 4 Jahren über 257.000 Stück produziert wurden.
Des Weiteren wurde diese Pistole dienstlich geführt. Und zwar von der niederländischen Polizei. Das erkennt man zum einem an dem Spruch "JE MAINTIENDRAI" auf der rechten Verschlussseite (Dieser bedeutet sowiel wie "ich werde aufrechterhalten" und weisst auf die Verpflichtung gegenüber Recht und Ordnung hin.), zum Anderen an den Griffmadaillons mit konzentrischen Kreisen, die extra für diese Pistolen gefertigt wurden und wirklich nur auf denen der niederländischen Ortgies Pistolen zu finden sind.
Auf dem Magazin lassen sich trotz des gebrauchten Zustandes die Kaliberangaben darauf noch sehr gut lesen.
Eine der vielen Besonderheiten der Ortgies Pistolen war die Möglichkeit des Kaliberwechsels. Dazu musste man nicht mehr machen, als den Lauf zu wechseln. Alle anderen Bauteile, und eben auch das Magazin waren für die beiden Kaliber 7,65 mm Browning und 9 mm Kurz ausgelegt.
Beitrag des Monats März:
Patenty z Kgl. Gewehrfabrik Danzig
von Piotr .J. Bochyński
Der freie Autor Bochyński beschäftigt sich intensiv mit der Geschichte der königlich preußischen Gewehrfabrik Danzig und hat unter Anderem zu dieser schon einige Publikationen heraus gebracht. Zum Beispiel verschiedene Artikel im Waffenmagazin "Strzal pro libertate". So etwa über die Munitionsfabrik Danzig und das Kleinkaliber Sportgewehr Modell 2, welches zwischen 1919 und 1921 in der Gewehrfabrik Danzig gefertigt wurde.
Hier möchte ich euch sein drittes Buch mit dem Titel "Patenty z Kgl. Gewehrfabrik Danzig" vorstellen.
Auf insgesamt 120 Seiten werden auf polnisch sowohl Patente für Erfindungen vorgestellt, die zum Teil die Produktion in der Gewehrfabrik vereinfachen sollten, als auch die Biografien jener Erfinder behandelt.
https://ridero.eu/pl/books/patenty_z_kgl_gewehrfabrik_danzig/
* Das Buch ist kostenlos in der E - book Version verfügbar. Wer sich das Buch ins Regal stellen möchte, müsste allerdings die Kosten für Druck und Versand übernehmen.
Hinweis:
Falls Sie selbst eine Ortgies Pistole besitzen, würde ich mich sehr darüber freuen wenn Sie sich bei mir melden würden.
Woblankguns@web de
Ich versuche die genauen Seriennummernbereiche der Ortgies Pistolen zu erfassen und Besonderheiten dieser zu dokumentieren. Personen betreffende Daten müssen Sie selbstverständlich nicht angeben, diese würde ich auch nicht speichern. Ich brauche lediglich die Seriennummer im Hunderterbereich, die Verschlussbechriftung, Kaliber und soweit vorhanden, Besonderheiten wie z.B. zusätzliche Druckknopfsicherungen, ausländische Beschuß,- und Abnahmestempel, etc. Vielen Dank schonmal im voraus.
Achtung!
Diese Seite befindet sich noch im Anfangsstadium des Aufbaus. Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis.